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„En garde!“ – Mit Degen, Disziplin und Durchhaltevermögen: Nachwuchsfechter Jan Heupel im Porträt

22.05.2025
Sponsoring

„En garde!“, „Allez!“, „Touché!“ – im Fechtsport geht es nicht nur blitzschnell, sondern auch stilvoll zu. Viele Redewendungen, die wir im Alltag verwenden – „sich nicht die Blöße geben“, „jemandem Paroli bieten“ oder „auf der Hut sein“ – stammen ursprünglich von der Planche, also der Fechtbahn. Der Fechtsport ist ein faszinierendes Duell aus Taktik, Technik und Tempo – und einer, der sich damit bestens auskennt, ist Jan Heupel. Der junge Degenfechter aus Reutlingen zählt zu den hoffnungsvollsten Talenten seiner Altersklasse – und wird dabei von RAMPF als Sponsor tatkräftig unterstützt.

„Der Fechtsport begleitet mich seit meiner Kindheit“

Jan, wann und warum hast Du mit dem Fechtsport begonnen?

Im Fechtverein der TSG Reutlingen bin ich seit 2017. Mein Vater war auch Fechter – er hat meine Begeisterung für diesen Sport früh geweckt. Ein Jahr später habe ich meine Turnierreifeprüfung bestanden und durfte im Juni 2018 meinen ersten Wettbewerb bestreiten.

Fechten hat mit mittelalterlichen Duellen nur noch wenig zu tun. Mit einer jahrhundertealten Tradition, seit 1896 olympisch, ist er längst ein moderner Hochleistungssport – mit drei Disziplinen: Florett, Degen und Säbel. Jan kämpft mit dem Degen, der schwersten und längsten der drei Waffen. Anders als beim Florett oder Säbel zählt beim Degen der gesamte Körper als gültige Trefferfläche – das macht den Sport besonders taktisch.

Ein erfolgreicher Degenfechter braucht deshalb ein hohes Maß an Konzentration, Präzision und Schnelligkeit. Denn wer den gesamten Körper seines Gegners treffen darf, muss in der Lage sein, dessen Bewegungen zu antizipieren und im richtigen Moment zuzustechen.

„Was mich fasziniert, ist der faire Zweikampf“

Was gefällt Dir am Fechten besonders?

Die Dynamik, der direkte Zweikampf, die Schnelligkeit. Und vor allem der respektvolle Umgang untereinander.

Diese Fairness ist fest in der Fechttradition verankert. Jeder Treffer wird elektronisch erfasst – aber auch der Handschlag am Ende jedes Gefechts gehört dazu.

„Fechten ist wie Schach mit 750 Gramm Stahl in der Hand“, hat die deutsche Spitzenfechterin Imke Duplitzer einmal gesagt.

Was macht einen guten Fechter aus?

Man muss schnell und beweglich sein, konzentriert bleiben und ein gutes Reaktionsvermögen haben. Und man muss rasch Entscheidungen treffen, um die Strategie jederzeit im Gefecht anpassen zu können.

Das Fechten wird oft mit Schach verglichen – allerdings auf engstem Raum und unter körperlicher Hochspannung. Die Kämpfer tragen eine umfassende Schutzausrüstung, die enormen Kräften standhält. So zum Beispiel die Fechtjacke, die einem Druck von bis zu 800 Newton pro Quadratzentimeter standhalten muss – das entspricht etwa 80 Kilogramm auf einer Fläche so groß wie ein Fingernagel.

Getestet wird diese Spezialkleidung übrigens im Textilforschungs-Institut in Denkendorf – gar nicht so weit von Grafenberg entfernt. Dort durchlaufen die Materialien anspruchsvolle Prüfverfahren, bei denen etwa ein 19-Kilogramm-Stahlstempel aus 2,60 Metern Höhe auf das Gewebe prallt – ohne es zu durchstoßen.

Erfolge feiern – und neue Ziele anpeilen

Wann hast Du gemerkt, dass Du besonders talentiert bist?

Als ich mich mit 13 Jahren zum ersten Mal für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren konnte.

Was war bisher Dein größter Erfolg?

Ein sechster Platz bei den Landesmeisterschaften Baden Nord-Württemberg (U13), der zehnte Platz bei den U15 – und aktuell bin ich auf Rang acht der württembergischen und auf Platz 29 der Deutschen U15-Rangliste.

Wie oft trainierst Du pro Woche?

Dreimal pro Woche je zwei Stunden. In den Osterferien war ich zusätzlich im Trainingscamp in Heidenheim – zur Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften.

Wie sieht Dein Umfeld aus – wer unterstützt dich?

Meine Eltern fahren mich zu allen Turnieren, mein Trainer analysiert mit mir jedes Gefecht.

Was ist Dein nächstes großes Ziel?

Die Qualifikation für die Deutschen U15 Meisterschaften – und irgendwann möchte ich an internationalen Wettkämpfen teilnehmen.
 

„Touché, Jan – wir ziehen den Hut!“

Mit seiner Disziplin, seinem Talent und seiner Leidenschaft steht Jan Heupel sinnbildlich für das, was Fechten ausmacht: Eleganz, Präzision und Fairness. Wir bei RAMPF sind stolz, ihn auf seinem Weg zu begleiten – und sagen:

„Allez, Jan – wir wünschen dir viel Erfolg, schnelle Beine und eine noch schnellere Spitze bei deinen kommenden Turnieren!“