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RAMPF goes international – ein Auslandspraktikum in Portugal

02.03.2023
Karriere

Einmal da arbeiten, wo andere Urlaub machen: Ein Traum, der für Alexa Groß in Erfüllung gegangen ist. Im Rahmen ihrer Ausbildung zur Chemielaborantin bei RAMPF Polymer Solutions verbringt sie vier Wochen als ERASMUS-Praktikantin in Lissabon beim Instituto Nacional de Investigação Agrária e Veterinária (INIAV).

Ins Ausland während der Ausbildung? RAMPF macht’s möglich!

Als erste RAMPF-Auszubildende hat Alexa bei einem Praktikum in Portugal Erfahrungen im Ausland gesammelt. Die Unternehmensgruppe scheut sich nicht davor neue Wege zu gehen, um ihren Auszubildenden einzigartige Erfahrungen und bestmögliche Lernmöglichkeiten zu bieten. Wenn ihnen dabei gleich etwas Wind der großen, weiten Welt um die Nase wehen kann – umso besser!

Von der Möglichkeit eines Auslandspraktikums während der Ausbildung hatte Alexa über ihre Berufsschule erfahren. Als sie ihrem Ausbilder Philipp Linsenmayer, Head of Laboratory Foam Gaskets bei RAMPF Polymer Solutions, davon erzählt hat, war er sofort begeistert.

Für das INIAV, ein staatliches Institut in Lissabon, das sich mit Landwirtschaft, Pflanzenanbau, Futtermittel- und Lebensmittelchemie beschäftigt, gab es nur drei Plätze – wovon sich die angehende Chemielaborantin jedoch nicht abschrecken ließ. Bestärkt von ihrem Klassenlehrer und Philipp Linsenmayer hatte sie eine Bewerbung abgeschickt und eine Zusage bekommen. Das Abenteuer Portugal konnte also losgehen!

Instituto Nacional de Investigação Agrária e Veterinária, I. P. (INIAV)

Das INIAV ist das nationale Institut für Agrar- und Veterinärforschung in Portugal. Das staatliche Labor steht im Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für Landwirtschaft, Forstwirtschaft und ländliche Entwicklung. Zu den Hauptaufgaben des Instituts gehören Forschungstätigkeiten im agronomischen und veterinärmedizinischen Bereich.

Tschüss Ländle, bem-vindo a Lisboa!

Bem-vindo a Lisboa, oder auf Deutsch: herzlich Willkommen in Lissabon! Als Alexa Anfang Oktober 2022 mit ein paar Basics Portugiesisch im Gepäck in der Hauptstadt Portugals ankommt, ist es noch ziemlich sommerlich. Tagsüber hat es an die 30 Grad und die Sonne strahlt mit ihr um die Wette. “Zum Glück hatte ich noch ein paar Urlaubstage eingeplant, bevor es dann mit dem Praktikum losging”, lacht Alexa.

Dass Portugal freizeitmäßig viel zu bieten hat, dürfte den meisten bekannt sein. Das beliebte Reiseland am Atlantik lockt mit atemberaubender Natur, zahlreichen historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten, verträumten Fischerdörfchen, hellen Sandstränden, spektakulären Steilküsten und Wellen, die Surfer-Herzen höherschlagen lassen.

Die freien Wochenenden nutzten Alexa und ihre zwei Klassenkameradinnen, die ebenfalls ein Praktikum beim INIAV absolvierten, zum Reisen und Kennenlernen von Land und Leuten. Über das Austauschprogramm hatten die Auszubildenden ein Zugticket, mit dem sie problemlos die gesamte Region um Lissabon erkunden konnten.

An einem Wochenende ging es nach Sintra, wo es eine ganze Reihe teils jahrhundertealter Burgen und Schlösser gibt, an einem anderen Tag besichtigten sie die bunte Küstenstadt Porto. Auch der westlichste Punkt Europas am Cabo da Roca und Ausflüge zu unterschiedlichen Stränden und ins Surferparadies Nazaré durften natürlich nicht fehlen.

Andere Länder, andere Sitten: Neues lernen mit Spaßfaktor

Nicht nur in ihrer Freizeit konnte Alexa Neues erleben, auch arbeitstechnisch hat sie aus der Zeit in Portugal viel mitnehmen können – obwohl die Tätigkeit im portugiesischen Labor anfangs eine Umstellung war: “Die Arbeit bei INIAV war in vielerlei Hinsicht ganz anders als bei RAMPF.”

Ein Praktikum im Ausland heißt nicht nur neue Sprache, neue Kolleginnen und Kollegen, neuer Arbeitsplatz und neue Aufgaben, sondern auch ein neuer Arbeitsalltag, in dem man sich zurechtfinden muss. “Viele kommen erst gegen 10 oder 11 Uhr zur Arbeit und an heißen Tagen gibt es auch mal eine längere Mittagspause, an der man zum Strand geht", erzählt sie.

Ganz anders als in Deutschland, aber klingt gar nicht mal so schlecht, oder?

Mit Manuela, ihrer Tutorin im INIAV, haben Alexa und die anderen Praktikantinnen die Arbeit des Instituts auch abseits des Labors kennengelernt. Einen Tag verbrachten sie auf der Messe FICA. Ein weiterer geschäftlicher Ausflug führte die Praktikantinnen und Praktikanten auf eine große, zu INIAV gehörende Apfelfarm, auf der sie gleich mit angepackt und Äpfel geerntet haben.

Labor auf Portugiesisch: Äpfel, Artischocken, Milch und Käse

Nein, die Auflistung ist nicht Teil eines Einkaufszettels oder Alexas liebste Speisen in Portugal, sondern beschreibt, womit sie im INIAV Labor zu tun hatte. Eine ihrer Aufgaben war es, Äpfel von verschiedenen Produzenten zu analysieren und Parameter wie PH-Wert, Säuregehalt und äußere Farbe zu bestimmen.

Im “Milch-Käse-Projekt”, wie sie es nennt, untersuchten Alexa und ihre Kolleginnen die Eigenschaften von Blüten der wilden Artischocke. Die Pflanze mit dem botanischen Namen Cynara Cardunculus wächst in der portugiesischen Serra da Estrela und kann zur Käseherstellung eingesetzt werden.

Wer schon einmal in einer Käserei war, weiß, dass man zur Herstellung von Käse Lab benötigt. Die Enzyme im Lab sorgen dafür, dass die Milch eindickt, ohne sauer zu werden. Tierisches Lab wird aus dem Labmagen von Kälbern oder Lämmern gewonnen. Die Enzyme in den Artischockenblüten sind eine pflanzliche Alternative.

Im Versuchsaufbau haben Alexa und ihre Kolleginnen die Blüten erst zermörsert, das Pulver in Salzlösungen mit unterschiedlichen Salzgehalten eingerührt und anschließend zur Milch hinzugegeben. Nun bestimmten sie die Zeit, bis die Milch anfing zu gerinnen und zu Käse zu werden.

In Ländern wie Spanien und Portugal hat die Käseproduktion mit pflanzlichem Lab eine lange Tradition. Das Wissen um die Milch zur Gerinnung bringenden Eigenschaften einiger Artischockenblütenarten, wird seit Jahrhunderten zur Herstellung traditioneller portugiesischer Käsesorten wie Queijo Serra da Estrela und Azeitão genutzt. In Mitteleuropa ist diese Methode der Käseherstellung dagegen weitestgehend unbekannt.

Eine bereichernde Erfahrung – persönlich wie beruflich

Rückblickend haben sich Alexas Erwartungen an ihre Zeit in Portugal nicht nur erfüllt, sie wurden sogar übertroffen:

Das Praktikum und die Arbeit bei INIAV in Lissabon hat mir für meine Ausbildung als Chemielaborantin unglaublich viel gebracht und ich konnte eine Menge lernen. Ich schätze es sehr, dass RAMPF mir die Möglichkeit gegeben hat, das Praktikum in Portugal zu machen und mich in meinem Vorhaben so toll unterstützt hat. Ohne diesen Support wäre der Traum vom Auslandspraktikum geplatzt. Ich bin zudem sehr dankbar, dass es mir RAMPF ermöglicht, so viel wie möglich in meiner Ausbildungszeit zu lernen, sei es durch den Austausch mit Eurofins, wo ich analytische Methoden für die Schule üben kann, oder die Option Synthesen bei RAMPF im Labor zu üben, die normalerweise nicht zu meiner Tätigkeit gehören, die ich aber für die Schule brauche.

Mit ihrer Entscheidung ins Ausland zu gehen, ist Alexa ein Wagnis eingegangen, das sich gelohnt hat. Nicht nur für sie, sondern auch für RAMPF und alle Auszubildenden, die künftig in ihre Fußstapfen treten werden, um eigene Auslandserfahrungen zu sammeln.

Ausbildung zur Chemielaborantin bei RAMPF

Zu den Aufgaben von Chemielaboranten bei RAMPF gehören:

  • Versuche und Experimente im Labor, ebenso wie die Prüfung von qualitativen und quantitativen Analysen
  • Entwicklung neuer, auf die Bedürfnisse eines Kunden zugeschnittener Produkte (z. B. Polyurethane) im Entwicklungslabor
  • Untersuchung von Prüfmerkmalen wie beispielsweise Reaktionszeiten, Härte des Produkts, Elastizität
  • Direkte Zusammenarbeit mit Kunden, wenn diese das Produkt testen möchten

Parallel zur Ausbildung im Betrieb besuchen Auszubildende die Kerschensteinerschule in Stuttgart, wo sie ihr Fachwissen in verschiedenen Bereichen der chemischen Arbeit erweitern. Dazu gehören beispielsweise organische Chemie, anorganische Chemie und Laborpraktiken wie Synthesen.

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